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"Wer bin ich? Einblicke eines Künstlers"

04.05.2018

„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“ (Paul Klee)

Jeder, der schon einmal künstlerisch gearbeitet hat, weiß, dass das Wirken um die eigene Sache ein wunderbarer Schritt in eine neue Welt sein kann. Ein Rückzugsort, der das Alltägliche draußen lässt und das Vergessen möglich macht.

Doch nicht nur das! Eine neue Tür öffnet sich, die befreit, weil dem Künstler die Möglichkeit gegeben wird, seine Gedanken und Gefühle, das Empfundene und Erlebte auf ganz eigene Weise formulieren und verarbeiten zu können.

Die Kuratoren der kunsterbunt-Ausstellung mit Künstlern

Als kreativer Schöpfer seiner eigenen Welt ist dem Kunst-Schaffenden das Instrument gegeben, Gesetzmäßigkeiten zu überwinden und ohne Fremdbestimmung seinen Handlungsspielraum neu abzustecken und zu erweitern. Und hier setzt die Arbeit der Kunsttherapie an, wie sie auch in der kunster-bunt Künstlergruppe Wümme-Wörpe der Diakonischen Behindertenhilfe gGmbH praktiziert wird. Durch erfahrene Kunsttherapeuten werden die Künstler in ihrem kreativen Prozess unterstützt und begleitet.

Für Menschen mit Behinderung ist die kunsttherapeutische Arbeit ein Sprachrohr ihres Selbst. Die entstandenen Zeichnungen, Drucke, Objekte und Skulpturen zeigen „Wer bin ich?“. Sie gewähren Einblicke in das Denken, Fühlen und Handeln und ermöglichen dem Betrachter einen Blick hinter die Kulissen. Künstler und Kunstinteressierte begegnen sich auf Augenhöhe. Die gemeinsame Leidenschaft verbindet. Für die Künstler bedeutet dies, dass sie nicht nur als Menschen mit Handicap wahrgenommen werden.

Künstlerisch zu arbeiten, ermöglicht Menschen mit Behinderung, das eigene Leben selbst in die Hand zu nehmen und es aktiv mitzugestalten. Es schafft ein großartiges, erhabenes Gefühl von Autonomie und Selbstbestimmung. Das daraus resultierende Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein stärkt die Menschen darin, den oft belastenden Alltag bewältigen zu können.

Die Diakonische Behindertenhilfe gGmbH möchte mit dieser Kunstausstellung eine Brücke bauen zwischen den Künstlern und der interessierten Öffentlichkeit in Lilienthal und Umzu. Deshalb werden die Werke in Kooperation mit der Kulturbeauftragten der Gemeinde Lilienthal, Frau Antke Bornemann,  und der Lilienthaler Kunststiftung, vertreten durch Frau Dr. Bettina Jachens, sowohl im MartinsSaal der Diakonischen Behindertenhilfe gGmbH als auch im Rathaus und Murkenshof (Schroetersaal) in Lilienthal im Zeitraum vom 18.05. – 09.09.2018 zu sehen ein.

Ein besonderes Highlight dieser Ausstellung wird ein persönliches Künstlergespräch mit dem Maler Aiko Saathoff anlässlich der Vernissage im Rathaus und Murkenshof sein. Eröffnet wird die Kunstschau durch den Bürgermeister der Gemeinde Lilienthal, Herrn Kristian Willem Tangermann.